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Ostern 2020 - uneinheitliche Situation für die Blumenfachgeschäfte und enorme Herausforderungen

Diese Oster-Tage waren für die Blumengeschäfte und Mitglieder im Fachverband Deutscher Floristen so uneinheitlich und herausfordernd wie kaum ein anderes Ostergeschäft jemals zuvor. Der FDF hat eine (nicht repräsentative) Umfrage gemacht, um ein Stimmungsbild der Branche in diesen Tagen zu ermitteln. Resultat: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie-Krise sind extrem uneinheitlich für die Blumenfachgeschäfte - abhängig unter anderem davon, in welchem Bundesland der Betrieb ansässig ist. Denn in acht Bundesländern durften die Florist-Fachgeschäfte vor Ostern öffnen (wobei die Genehmigung zur Öffnung zum Teil extrem kurzfristig erteilt wurde, wie zum Beispiel in Schleswig-Holstein. Hier erfuhren die Blumengeschäfte erst am Gründonnerstag, dass sie ab Ostern wieder öffnen durften). In den übrigen Bundesländern mussten die Geschäfte über die Feiertage geschlossen bleiben. Aber auch unabhängig davon, ob ein Geschäft öffnen durfte oder bis nach Ostern schließen musste, sind nahezu alle Unternehmen von den Auswirkungen der Krise erheblich betroffen.

In den Bundesländern, in denen die Geschäfte geschlossen bleiben mussten, beklagten viele FDF-Floristen Umsatz-Einbußen von  bis zu 95% - auch ein engagierter Werkstatt-Betrieb und stark ausgeweiteter Lieferservice konnten diese finanziellen Einbrüche kaum mindern. Die Geschäfte, die öffnen durften, konnten sich hingegen an Ostern zum Teil über positive Geschäftsergebnisse und Umsatzzuwächse freuen.  Hier gilt es allerdings den Blick dafür zu schärfen, dass diese positiven Ergebnisse vielfach einen kurzen Höhepunkt zu den Ostertagen markieren, während die Geschäfte grundlegend durch die Ausnahme-Situation der Corona-Krise nahezu bundesweit von massiven Umsatzeinbußen geprägt sind. Die Gründe dafür sind allgegenwärtig:  verändertes Einkaufsverhalten, die Kunden bleiben zuhause, der übrige Einzelhandel ist geschlossen und die Laufkundschaft fehlt. Hinzu kommt, dass sämtliche Veranstaltungen und Dekorationen abgesagt sind: das geht von den kleinen Familienfeiern (Kommunionen, Konfirmationen) über große Festveranstaltungen, Firmenfeiern bis hin zu den romantischen Traum-Hochzeiten - und sogar die Trauerfeiern finden mit nur minimaler floraler Begleitung statt, weil nur wenige Hinterbliebene  teilnehmen können. FDF-Floristen berichten in diesem Zusammenhang, dass ihnen Absagen für Dekorationsaufträge bis Ende Juni und zum Teil sogar bis zum Ende des Jahres 2020 erteilt worden sind. 

Aus der Umfrage der Mitglieder geht weiter hervor, dass etwa zwei Drittel der an der nicht repräsentativen FDF-Erhebung beteiligten Floristik-UnternehmerInnen Kurzarbeitergeld und die Soforthilfen für Kleinunternehmen beantragt haben. In diesen Blumengeschäften wird mit einem erheblich reduzierten Personal gearbeitet und von daher die Arbeit (Floristik, Bestellungen, Auslieferungen) von viel weniger Arbeitskräften geleistet als in "normalen" Zeiten.

Versorgungsengpässe wurden zwar von einigen Floristen festgestellt, jedoch nicht flächendeckend bemängelt. Die Blumengroßmärkte und die cash&carries vor Ort sind sehr gut bestückt. Auch die Zustellung über Lieferanten klappt überwiegend, während Schnitt-Blumen aus Übersee nicht immer in üblichem Ausmaß verfügbar sind.

Frühlings-Sträuße waren die am stärksten nachgefragten floralen Arrangements an Ostern 2020. Auch Beet- und Balkonpflanzen waren begehrt. Viele Floristen haben ihren Liefer-Service enorm gesteigert. Auch das Segment "Fleurop-Aufträge" lief insbesondere an den Oster-Tagen gut.  Insbesondere in den Bundesländern, in denen die Geschäfte schließen mussten, waren Werkstatt-Betrieb und Zustellung ein probates Mittel, um wenigstens ein Minimum an Umsätzen zu sichern.

Auch wenn die Oster-Tage einige FDF-Floristen mit einer guten Nachfrage an Floralem positiv überrascht haben, so sind die Auswirkungen der Krise für eine Branche, die davon lebt, dass sie ihre Kunden im Erlebniskauf inspiriert, schwer abzuschätzen. Im Durchschnitt betragen die Umsatzrückgänge in der Branche bundesweit zwischen 30% und 60%.

Aber es gibt auch positive Erfahrungen aus der Krise. Viele Kunden haben ihren Lieblings-Floristen explizit die Treue bekundet oder zeigen sich generell solidarisch mit dem lokalen Fachhandel (#buylocal). Die sozialen Medien (facebook, instagram und whatsapp) erleben einen erheblichen Aufwind und erweisen sich als probates Medium, eine Brücke zwischen Blumengeschäft und Kunde herzustellen. Parallel dazu gingen die Bestellungen an Ostern telefonisch, per Mail oder Fax ein und die Webshops wurden sehr gut angenommen.

Befragt zur allgemeinen Situation in der Branche ist das Feedback erwartungsgemäß auch hier uneinheitlich. Ein Großteil der Befragten schätzt die allgemeine Wirtschafts-Lage, unabhängig vom kurzfristig partiell positiven Ostergeschäft, für die Branche eher problematisch bis existenzgefährdend ein. Viele Floristen befürchten, dass etliche Blumengeschäfte die Krise nicht überleben werden. Als existentielles Problem werden die Supermärkte wahrgenommen, die ihre Sortimente im Bereich Blumen und Pflanzen in der Krise enorm aufgestockt haben - ebenso Gartencenter und zum Teil auch die Baumärkte. Auf der anderen Seite haben sich etliche Blumenfachgeschäfte in der Krise sehr kreativ und flexibel aufgestellt und erleben dafür großen Zuspruch von ihren Kunden.

Ein großes Lob erzielte die nachdrückliche Interessenvertretung des Fachverband Deutscher Floristen auf politischer Ebene und das intensive Beratungs-Angebot in der Krise für die Mitglieder. Rund 95% der Befragten waren mit der Arbeit des FDF sehr zufrieden. FDF-Floristen wurden stets zeitnah zu den regional unterschiedlichen Öffnungszeiten informiert - sei es auf der Homepage des jeweiligen Landesverbands, per Mail, Fax oder sogar telefonisch. Jetzt, da der Einzelhandel seit dem 20.4 nahezu bundesweit wieder öffnen darf, freut sich die Branche darauf, die Kunden unter Einhaltung der Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften wieder blumig zu begeistern und mit ihren floralen Inspirationen in den Floristik-Fachgeschäften zu erfreuen. 

In nahezu allen Bundesländern, in denen die Blumengeschäfte bereits vor Ostern (wieder) öffnen durften, basierte dieses auf der intensiven Interessenvertretung des Fachverband Deutscher Floristen für die Branche.   Diese wurde auf Länderebene durch die ehrenamtlichen Präsidentinnen und Präsidenten mit Unterstützung der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer in den FDF-Landesverbänden vor Ort geleistet. Die FDF-Vertreter forderten die Gleichbehandlung der Blumengeschäfte mit Gartencentern ein, die nahezu bundesweit öffnen dürfen. Sie nahmen Bezug auf die Positiv-Liste des Bayerischen Gesundheitsministeriums und appellierten nachdrücklich für bundesweit gleiche Branchen-Voraussetzungen. Diesen FDF-Initiativen zur Folge durften die Blumengeschäfte in den folgenden Bundesländern bereits vor Ostern wieder aufmachen: Berlin, Hamburg, NRW, Hessen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ab dem 20.4. dürfen die Blumengeschäfte (bis max 800qm Verkaufsfläche)  auch in den übrigen Bundesländern wieder öffnen.  Nur in Bayern ist es anders - dort dürfen die Geschäfte voraussichtlich erst am 27.4 wieder öffnen. Der FDF  hält seine Mitglieder über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

 

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